Westwall
  Spichernstellung
 
Als Anfang November 1939 die französischen Truppen die sogenannten Spicherer Höhen südlich von Saarbrücken räumten, entstand bei deutschen Kommandeuren der Plan, in der Linie vom Stiftswald über die Spicherer Höhen und weiter in Richtung Völklingen eine Bunkerlinie mit vorwiegend kleineren Anlagen zu errichten. Die Oberbauleitung Saarbrücken der OT (Organisation Todt), zu deren Aufgabenbereich der Bau dieser Bunkerlinie gehören sollte, kam diesen Anregungen sofort nach. Als Hitler am 24. Dezember 1939 das Vorfeld und Festungskampffeld der im Verband des XII.AK eingesetzten 75. ID auf den Spicherer Höhen besuchte, trug ihm der Kommandeur des Infantrie-Regimentes 202 den Wunsch nach dem Baueines Doppelschartenstandes 1500m westlich von Spichern vor. Dr. Fritz Todt legte Hitler den Plan zum Bau der neuen Stellung bei der Weihnachtsfeier im Johanneshof in Saarbrücken vor. Obwohl das im Harschberger Hof bei St. Wendel untergebrachte Generalkommando XII. Armeekorps dem Bau der Spichernstellung zunächst ablehnend gegenüberstand, wurde die Stellung, teilweise auf französischem Staatsgebiet verlaufend,schließlich doch gebaut. Bereits am 11. Januar 1940 erhielt das XII.AK den befehl, die Spichern-Stellung errichten zu lassen. Sie erstreckt sich von der Straße St. Arnual-Schönbach aus in einem großen Bogen über die alte Glashütte bis nach Kleinrosseln und ist auf der heute wieder zu Frankreich gehörenden Seite bis heute noch erstaunlich gut erhalten geblieben. Dem Ausbaubefehl entsrechend, waren die Spicherer Höhen im Frühjahr 1940 als eine mit allen Mitteln zu haltende Vorstellung zu betrachten.

Behelfsmäßiger Artillerie-Beobachtungsstand

Eingangsbereich

Schartenplatte

Typ: Regelbau 509
Baustärke: B (2m Wand- und Deckenstärke)
Panzerplatte: MG-Schartenplatte 7P7
Beton: 265 m³
Besatzung: 6 Mann
Baujahr: 1940

Ursprünglich ist für diesen Bunkertyp zur Artilleriebeobachtung eine Panzerkuppel geplant. Wohl aus Materialmangel, der typisch für diese Zeit war, wurde bei diesen Bauwerken in dieser Stellung der mit einem Podest versehene Beobachtungsschacht mit einer um 14° geneigten MG-Schartenplatte abgedeckt. Mittels Scherenfernrohr konnte der Beobachter durch die Schartenöffnung seiner Aufgabe nachgehen.

MG-Kasematte mit Gruppe, ohne Sehrohr im Zwischenflur, flankierende Anlage, ohne Beobachtungsglocke

MG-Schartenplatte

MG-Schartenplatte in Nahaufnahme (Volltreffer)

Typ: Regelbau 503
Baustärke: B (2m Wand- und Deckenstärke)
Bewaffnung: MG 34
Beton: 594 m³
Besatzung: 18 Mann
Baujahr: 1940


Die Beschädigungen am Bauwerk sind deutlich zu erkennen. Es ist aber zu bezweifeln das es Beschussschäden sind. Oftmals wurden die Bunker erst nach Beendigung der Kampfhandlungen beschossen um die Wirkungsweise der Geschosse auf die Bauten zu testen. In diese Fall durchschlug eine Hohlladungsgeschoss die Schartenplatte, wurde in der Flugbahn umgelenkt und steckt heute noch in der Bunkerdecke. Die Raum, inbesondere der Putz des Raums ist übersäht mit Einschlägen der Schrapnellen die beim Durchstoßen der Panzerplatte entstanden sind. Falls es bei Kampfhandlungen passiert ist, hat wohl niemand im Kampfraum überlebt. Aber trotz des Treffers ist der Bunker gemäß seiner Konstruktion immer noch kampffähig.

 
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